Interview: Axel Dobrowolski

FH_02_2016

Foto: KH Oder-Spree AUSBILDUNG IST DAS GRÖSSTE POTENZIAL Seit Anfang Januar 2016 führt Axel Dobrowolski die Geschäfte des Fleischerverbandes Berlin-Brandenburg. Hier berichtet der Geschäftsführer der Fleischerinnung Brandenburg-Ost über seine neue Aufgabe. Herr Dobrowolski, welche Ziele sind nun vorrangig? Oberste Priorität hat für mich, gemeinsam mit dem Vorstand, den Verband zu erhalten, zu stabilisieren und nach vorne zu bringen. Konkret bedeutet das auch, dass wir die finanziellen Problemchen beseitigen müssen. Die Betreuung der Mitgliedsbetriebe wollen wir stabil halten. Nichtsdestotrotz müssen wir einige Meinungsverschiedenheiten, die sich über Jahr hinweg aufgestaut haben, ausräumen. Schließlich hatten wir noch keine Vorstandssitzung in diesem Jahr. Dort werden wir das Vorgehen gemeinsam diskutieren. Nachwuchssorgen und Mitarbeitersuche sind allgegenwärtige Pro ble-me. Wie sehen Sie das? Das betrifft nicht allein nur die Fleischer. Im gesamten Handwerk und selbst in der Industrie werden Nachwuchs und Mitarbeiter gesucht. Das Problem im Fleischerhandwerk ist meiner Ansicht nach auch eine deutlich schlechtere Ausbildungsvergütung. Da müssten die Fleischer reagieren. Niemand verbietet einem Handwerksbetrieb, eine Ausbildungsvergütung zu zahlen, die höher als die tariflich vereinbarte ist, oder mit Zusatzleistungen zu punkten. Sicher ist es nicht das Ziel eines jeden Jugendlichen, Fleischer zu werden. Aber ich glaube auch, dass unsere Fleischer sich daran gewöhnen müssen, nicht mit beiden Augen auf die Zeugnisse zu schauen und Jugendliche mit Dreien oder Vieren abzuwehren, sondern die zu finden, die Spaß am Beruf haben und das etwa in einem Praktikum zeigen. Die Berufsausbildung sehe ich als größtes Potenzial für die Mitarbeitergewinnung. Denn Leute, die gut ausgebildet sind und sich wohl fühlen, bleiben auch. Ich glaube fest daran: Mitarbeiter, die gut bezahlt werden und die gute Arbeitsbedingungen haben, werden nicht freiwillig jeden Tag 50 km fahren, bloß um einen Euro mehr zu verdienen, wie es in den Ballungsräumen hier oft der Fall sein mag. Letztendlich hat es der Unternehmer selbst in der Hand, das Arbeitsleben seiner Leute so zu gestalten, dass sie gerne sagen, ‚Jawoll! Hier bleibe ich’. In welcher Verantwortung sehen Sie sich dabei? Meine Aufgabe wird darin bestehen, bei jeder Innung meine Argumente in persönlicher Art und Weise so rüberzubringen, wie ich es für richtig halte. Wie jeder das annimmt, ist seine unternehmerische Freiheit. Da ich ja erst am 1. Januar begonnen habe, war ich bisher noch bei keiner Innungsversammlung, aber ich möchte mindestens einmal im Jahr bei der Versammlung jeder einzelnen Innung gewesen sein. Heike Sievers Vielen Dank für das Gespräch! Die Nr. 1 der Fleischwirtschaft Frankfurt am Main, 7. – 12. 5. 2016 Der Treffpunkt für das Fleischerhandwerk. Erfahren Sie auf der IFFA 2016 alles Wichtige zu: – Produkt- und Serviceinnovationen – Regionalität und Nachhaltigkeit – Lebensmittelsicherheit und Qualität – Wirtschaftlichkeit und Energie- management Auf dem Branchenhighlight präsen-tieren Unternehmen aus aller Welt die neuesten Trends, Produkte und Dienstleistungen. Ob klassisches Fachgeschäft oder Partyservice und Catering– machen Sie Ihren Betrieb fi t für die Zukunft! www.iffa.com


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