RUBRIKEN - Editorial

Fleisch-Marketing_01_02_2016

EDITORIAL Fleisch-Marketing 3 Herausgeber/Chefredakteur FLEISCH-MARKETING1-2/2016 · Fleisch-Marketing Ihr direkter Weg zu unseren Mediadaten  2016: Zwei Fleischwelten Die Grüne Woche in Berlin hat sich immer mehr zu einer Jahresauftaktveranstaltung für – vor allem politische gefärbte – Diskussionen über richtige Ernährungssysteme der Zukunft entwickelt. Interessant sind immer wieder die Ausführungen der Initiativen wie „Wir haben es satt“ und „Wir machen Euch satt“! Denn sie treffen den Kern der derzeitigen Auseinandersetzungen. Die einen betreiben intensive politische Lobby-Arbeit, um die Großbetriebe in der Land- und der Fleischwirtschaft als Massenanbieter anzuprangern, weil sie keinen Beitrag im Sinne eines geforderten Tierschutzes leisten können. Die anderen glauben, dass Qualität in Form von strengen Lastenheften bei Tierschutz und Tierwohl auch in Großeinheiten möglich sei. Nun hat der Deutsche Bauernverband in Berlin in klaren Worten zum Ausdruck gebracht, dass Masse und Qualität durchaus im Verbund realistisch und sinnvoll seien, um eine gewisse Wirtschaftlichkeit in der Produktion zu erreichen. Dieses Bekenntnis ist richtig, will man die Diskussion der internationalen Agrarministerkonferenz in Berlin ernst nehmen. Hier ging es vor allem um weltweite Ernährungssicherung. Die Versorgung der stark wachsenden Megastädte mit gesunden und sicheren Lebensmitteln sei eine enorme Herausforderung. Von den weltweit 30 größten Megastädten liegen allein 15 in Asien und vier in Afrika. Und die deutsche Fleischwirtschaft ist hier als Lieferant mehr als gut im Geschäft. Auf der anderen Seite ist der deutsche Markt zu bedienen. Hier sind ganz andere Befindlichkeiten zu berücksichtigen. Die Initiative Tierwohl macht Schlagzeilen, leider in die falsche Richtung. Anstatt auf die Vorzüge dieser gelungenen Kampagne hinzuweisen, ist der derzeitige Aufreger die nur unzureichende Finanzierung dieser Initiative. Minister Schmidt will sich nicht in den Streit einmischen und wird damit seinem Ruf als Politiker wieder voll gerecht. Sicherlich würde hier ein klares Wort für mehr Druck sorgen. Es wäre bedauerlich, wenn die Initiative Tierwohl im Jahr 2016 auf halbem Weg scheitern würde. Michael Jakobi


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