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Die Nr. 1 der Fleischwirtschaft Frankfurt am Main, 7. – 12. 5. 2016 1/2016 17 sierung von Produkten und die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in die Ge-schäftsprozesse. Das bedeutet, dass Industrie 4.0 nicht nur die Shop-Floor-Kommunikation, also der selbständige Daten-austausch der Maschinen un-tereinander und ihre Selbstop-timierung ist, sondern auch die Kommunikation zwischen allen am Produktionsprozess beteiligten Einheiten – ange-fangen von der Entwicklung über Konstruktion, Planung und Logistik bis hin zu Ferti-gung, Montage und Service. Bei einigen Produkten zählt sogar die Demontage dazu. Die digitale Fabrik Ein Ziel von Industrie 4.0 ist die digitale Fabrik als virtuel-les Abbild aller wesentlichen Strukturen, Prozesse und Res-sourcen der realen Fabrik in Verbindung mit dem Produkt. Sie umfasst ein Netzwerk digi-taler Modelle, Methoden und Werkzeuge. Doch Achtung: Sie ist nicht die Steuerung von Planungsabläufen, Betriebs-mitteln, Produktion oder Hilfs-prozessen (Personal, Finanzen, Beschaffung etc.). Die Ein-führung der digitalen Fabrik sollte methodisch geplant wer-den. Dabei gilt: Nicht zu viel auf einmal wollen. Besser, so Carsten Hagemann, sei es, Schritt für Schritt vorzugehen und einzelne Projekte gezielt umzusetzen. „Start small“ lau-tet sein Motto. Bei der Realisierung der Projekte bestim-men drei Faktoren den Erfolg: die eingesetzten Methoden und Prozesse, die verwendete Technik und der umsetzende Mensch. Die Hamburger Tech-nologie- und Unternehmensbe-ratung entwickelte eine stan-dardisierte Vorgehensweise, die diese Erfolgsfaktoren be-rücksichtigt und fünf Phasen umfasst: 1. Klarheit schaffen und Ziel definieren 2. Erstellen eines Methoden- Bebauungsplans 3. Erstellen eines Prozess- Bebauungsplans 4. Erstellen eines System- Bebauungsplans Der Hotspot für die fl eischverarbeitende Industrie. Erleben Sie auf der IFFA 2016: – wegweisende Konzepte für mehr Wirtschaftlichkeit – neue Automatisierungslösungen – Innovationen für mehr Qualität und Lebensmittelsicherheit – aktuelle Trends der Lebensmittel-industrie 4.0 Dazu erhalten Sie frische Impulse zum Thema Nachhaltigkeit und Energie-effi zienz. Meet the Best – alle Markt- und Technologieführer unter einem Dach! www.iffa.com 5. Auswahl und Einführung der benötigten IT-Systeme Zieldefinition Am Anfang der Zielfestlegung steht die Frage, welches kon-krete Ziel mit dem Projekt erreicht werden soll. Geht es vorrangig um finanzielle As-pekte wie Einsparungen oder Kapazitätserhöhungen? Sollen Fehlerquellen frühzeitig er-kannt und eliminiert werden, um damit die Produktqualität zu steigern? Sollen die Produk-te schneller entwickelt und zur Marktreife geführt werden? Oder soll der Service verbes-sert werden? Zusätzlich muss festgelegt werden, welche Teile der Wertschöpfungskette durch das Projekt betroffen sind. „Die Definition der Projektziele ba-siert auf der Unternehmens-strategie. Aufgrund der Trag-weite der Auswirkungen ist es unabdingbar, dass die Unter-nehmensführung hinter dieser Entscheidung steht“, betont Carsten Hagemann. Methoden-Bebauungsplan Der Methoden-Bebauungsplan (MBP) beantwortet die Frage, welche Techniken Probleme in bestimmten Bereichen metho-disch lösen oder bestimmte Ab-läufe unterstützen können. So kann etwa der Zeitaufwand für die Produktentwicklung durch die Methode der 3D-Simulation verringert werden. Bei der Anfertigung von Prototypen (Rapid Prototyping) kann der 3D-Druck den Vorgang we-sentlich beschleunigen. Der Einsatz von AR-Tablets oder AR-Brillen (AR = Augmented Reality) kann den Service un-terstützen. So werden dem Servicetechniker etwa kom-plizierte Einbaureihenfolgen, alternative Ein- und Ausbau-möglichkeiten oder seltene Varianten in einem digitalen Modell eingespielt und mit der Realität verschmolzen. Gleich-zeitig werden Kollisionsstellen frühzeitig visualisiert. Prozess-Bebauungsplan Der Prozess-Bebauungsplan (PBP) klärt, wie die Prozesse zur Umsetzung der Methoden


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