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Foto: Fotos: Theimer GRAFING FLEISCHER MIT ERFOLG 3 Filialen Noch täglich hilft Paul Heimann (88) in der Produktion der Metzgerei mit. Fast 30 Jahre schlachtete er bis in die 1980er-Jahre am eigenen Wohnort in Wilden-holzen zwischen Grafing und Glonn Kälber und Bullen. Diese lieferte er an den Münchner Schlachthof sowie den Filialisten Sieber – die Ursprünge der Metzgerei und für den guten Ruf der Familie in der Region. 1987 machte sein Sohn Peter (50) seinen Meister in Lands-hut, pachtete 1991 den Betrieb des Vaters und eröffnete im Juli 1993 gemeinsam mit seiner Ehefrau Monika, Schwester und zwei weiteren Mitarbeitern eine Metzgerei in Grafing (10.000 Einwohner). Schon damals gab es täglich einige Mittagsgerichte, die in einer kleinen Küche zube-reitet wurden. Zudem versorgte man den Kiosk im ca. 300 m entfernt gelegenen Gymnasium mit belegten Semmeln & Co., was aber 2011 endete. Um die Jahrtausendwende reifte der Entschluss den Betrieb zu erweitern. Ein Hauptgrund da-für war, dass der Bedarf an Mittagsgerichten permanent stieg, die Küche aber an ihr Limit stieß. Eine größere Küchenfläche gab es in der Metzgerei eines Kollegen direkt neben einem Penny-Markt am Ortsrand im 10 km entfern-ten Glonn (3.500 Einwohner), wo die Heimanns im September 2001 ihre erste Filiale eröffne-ten. Eine zweite wurde im April 2010 im 7 km entfernten Kirchseeon (7.000 Einwohner) ge-pachtet, in der es aber eine eigene Küche gibt. „Die Küche in Glonn haben wir mit professio-neller Technik ausgestattet und seitdem wer-den dort die Speisen für Glonn und Grafing zubereitet“, erklärt Peter Heimann. Dem Ver-kaufstalent seiner Gattin sei es zu verdanken, dass sich das filialübergreifende Mittagsangebot so positiv entwickelt habe und neue Kunden-gruppen erschlossen und gehalten wurden. Etwa 500 Mittagessen gehen täglich in den drei Filia-len über die Theke – viele davon als Take-away. Aber es gibt auch gemütliche Sitzbereiche in allen Geschäften. Und so wundert es nicht, dass der Anteil des Mittagsgeschäftes bei rund 25 % des Gesamtumsatzes liegt. Seine größte Stütze aber sind für Peter Heimann seine 48 Mitarbeiter, wovon noch vier auf 400-E-Basis arbeiten. REGIONAL VERWURZELT Allein acht Mitarbeiter – davon drei Metzger-meister – arbeiten in der 2010 neu gebauten 750 m² großen EU-konformen Produktionsstätte am Ortsrand des Grafinger Stadtteils Haidling – direkt neben einem Lidl-Markt. Beim Rundgang mit Peter Heimann jun. (20) wird schnell klar, wie sehr die Familie in der Region verwurzelt ist und er den Spuren seines Vaters und Großvaters folgen möchte. „Wir fangen hier jeden Tag um KONZEPT METZGEREI HEIMANN – GRAFING Familiengeführte Metzgerei im Landkreis Ebersberg im östlichen Münchner Umland. Zweite Generation, drei Verkaufsstellen. Dritte Generation aktiv im Betrieb eingebun-den. Mittagsgeschäft als Wachstumsmotor für Filialisierung. ERFOLGSFAKTOREN Regionaler Bezug der Tiere und eigene Schlachtung Etabliertes Mittagsgeschäft Gelungene Filialisierung Pionier für Neues in Region und Innung Eigene Ausbildung Gelebte Zukunft Vor allem der eigene hohe Anspruch an qualitativ hochwertige Mittagsgerichte in allen drei Geschäften war für die Metzgerei Heimann in Grafing der Schlüssel für den Erfolg bei ihrer Filialisierung. Mit Peter Heimann jun. (20), frisch gebackener Fleischermeister, steht die nächste Generation in den Startlöchern. 22 1/2016


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