Eberhardt: Der 3. Streich

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Fotos: Fischbacher DER STREICH 3.  FIRMENPORTRAIT Mit Edelstahlpressen für Kochpökelwaren hat sich die Eberhardt GmbH aus dem Frankenland von einer regionalen Größe zum Global Player entwickelt. Aller guten Dinge sind drei. Das dachte sich auch Klaus Eberhardt und erwarb eine über 10.000 m² große Fläche im Gewerbegebiet Lichtenau an der A6, um dort das Werk III des Weltmarktfüh-rers für Koch- und Schinkenpressen, der Eber-hardt GmbH, zu errichten. Im Dezember 2014 war Spatenstich, im Juli die Einweihung der neuen Werkhalle. Die Erweiterung ist keinem Sprichwort geschuldet, sondern der schieren Notwendigkeit. Das Unternehmen, 1960 von Spenglermeister Adolf Eberhardt gegründet, ist heute in über 90 Ländern auf allen Konti-nenten der Erde aktiv. Mit den pneumatischen Kochpressen aus Edelstahl lassen sich Koch-pökelwaren ohne Druckverlust gleichmäßig pressen, kochen und in fast jede Form bringen, vor allem bei Slicerprodukten, bei denen es auf Egalisierung ankommt. Ihr pneumatischer Zylinder besteht aus einem speziell entwi-ckelten Gummi, der bis 90°C hitzebeständig und mit einer zusätzlichen Edelstahlendplatte versehen ist. Die Kochpressen werden in acht Modellen mit einem Füllgewicht von 100 bis 700 kg hergestellt. Die patentierten Spindelpressen können Pro-dukte mit einer Länge von bis zu 1.000 mm fertigen. Im Cook-In-Verfahren oder in offener Kochung, mit beschichteter Gewürzfolie, im Netz oder Kunstdarm, werden sie eingeformt. Die Pressen sind wartungsfrei, leicht zu bedie-nen sowie alleine befüll- und entleerbar. Die gewichtsgenaue Egalisierung und Formgebung minimiert den Schneideverlust auf unter 1 %. Die individuell gefertigten Geräte eignen sich sowohl für die industrielle Slicerproduktion als auch für handwerkliche Spezialitäten. BREITES PORTFOLIO Die Euro-Schinkenpressen mit einem Maxi-maldruck bis zu 8 bar sind mit pneumatischer Steuerung ausgestattet. Damit verbessert und beschleunigt sich der Reifungsprozess von Rohschinken und Dauerware. In der Produktion fallen geringere Abschnittverluste an, der Schinken bekommt eine feste Konsistenz und gleichmäßige Salzschärfe. Die Schinkenpres-sen sind in drei Varianten lieferbar. In der neuen Halle arbeitet eine der moderns-ten Beiz- und Elektrolyseanlagen Deutsch-lands. Geländerbau und Oberflächenfinish sind dort ebenso untergebracht wie die Anlie-ferung sowie Büro- und Sozialräume. Das Port-folio der Edelstahlexperten reicht übrigens weit über das Fleisch-, Wurst und Metzgerseg-ment hinaus. Produziert werden in Lichtenau auch Treppen, Balkons und Zäune, Grillgeräte sowie Garten- und Designmöbel. Trotz des weltweiten Erfolgs ist der fränkische Mittelständler ein Familienunternehmen geblie-ben. Der Gründer Adolf Eberhardt übergab den Betrieb 1978 an seinen ältesten Sohn Klaus, der bis heute als Geschäftsführer agiert. Zusammen mit seinen beiden Brüdern, den Spenglermeis-tern Rainer und Fred, leitet er die Geschicke des Unternehmens. Rainer Eberhardt verantwortet das Design für die Produkte der Lebensmittel-industrie und ist als Kundenbetreuer weltweit unterwegs. Fred Eberhardt ist für Zäune- und Geländerproduktion zuständig und in diesen Sparten auch als Kundenberater im Einsatz. Die nächste Generation ist mit den Söhnen Ralf, Peter, Kevin und Hannes ebenfalls schon in der Firma aktiv. Im Werk I sind weiterhin Hauptproduktion und Bürozentrale untergebracht, im Werk II das La-ger. Sollte sich der Wachstumskurs des Unter-nehmens auf dem hohen Niveau der vergange-nen Jahre einpendeln, wäre für das neue Werk ein Erweiterungsbau denkbar. Rainer Eberhardt sieht Wachstumspotenziale vor allem in Afrika und in der Karibik. Platz genug für eine Erweite-rung wäre am neuen Standort allemal. chb www.eberhardt-gmbh.de 10 6/2015


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