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Fleisch-Marketing_10_2015

zug in die Esskultur“ hält. Und sicherlich werde es auch „etwas zur bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft in Frankreich geben“, glaubt man beim Geflügelspezialisten Wiesenhof. Kerstin Wulf, Marketing Bereichsleiterin bei Hela, vermutet ebenfalls, dass die Vorstellung von Produkten für die Grill- und EM-Zeit 2016 im Fokus stehen wird. Dass die Erwartungen an die Messe hoch sind, hängt aber nicht nur mit der Vielzahl von Innovationen und Konzepten, die auf den Ständen präsentiert werden, zusammen, sondern auch mit einer positiven Grundstimmung aufgrund der wirtschaftlichen Eckdaten. So berichten die meisten Unternehmen von einer positiven Umsatzentwicklung im bisherigen Geschäftsjahr, das sie überwiegend als „zufriedenstellend“ bezeichnen. Das gilt auch für die Hersteller von Grillartikeln, die zwar einen wetterbedingten verhaltenen Start der Outdoor-Saison beklagen, aber mittlerweile habe man das gut kompensiert und rechne mit einem erfolgreichen Geschäftsjahr, heißt es zum Beispiel bei Wiesenhof. Auf den Ständen der Aussteller werden nicht nur Innovationen präsentiert, sondern auch Kontakte gepflegt oder geknüpft und Gespräche über alle wichtigen Branchenthemen geführt. KG, ist die Kölner Messe „ein idealer Ort, um komprimiert und effizient Termine mit internationalen Geschäftspartnern wahrzunehmen“. Geteilt wird die Meinung von Ulrike Rücker. „In fünf Tagen können wir quasi mit allen wichtigen Handelspartnern Gespräche führen. Wollte man dieses Gesprächsvolumen im normalen Alltagsgeschäft bewerkstelligen, bräuchte man viel, viel mehr Zeit“ erklärt sie. Ein weiteres Pfund, mit dem die Veranstaltung wuchern kann, ist nicht nur in den Augen von Sebastian Rehn, Vertriebsleiter bei Radeberger Fleisch- und Wurstwaren Korch, die „Qualität und Internationalität der Fachbesucher“. Die daraus resultierende Wichtigkeit für den Exportbereich war für den Maultaschen-Spezialisten Bürger beispielsweise ein Argument, nach zehnjähriger Abstinenz nun wieder an der Messe teilzunehmen. Einen interessanten Aspekt führt Cornelius an. Der Hersteller von Pfälzer Wurstspezialitäten weist darauf hin, dass eine internationale Messe „für uns als mittelständischer Hersteller auch eine Quelle der Inspiration“ sei. Die Gespräche auf der Anuga werden sich nach Ansicht des Schweizer Unternehmens Bell darum drehen, welche Antworten Industrie und Handel auf wandelnde Verbrauchertrends und Wünsche finden. Die Facetten nähmen immer weiter zu und beträfen neben klassischen Anforderungen nach Genuss, Vielfalt und Preis zunehmend Fragen nach Herkunft, Tierwohl, Sicherheit, Vertrauen und Convenience, hat man in der deutschen Unternehmenszentrale in Seevetal erkannt. Auch Friederike Wilker von Wiltmann geht davon aus, dass die sich ändernden Verzehrgewohnheiten der Verbraucher – sei es aufgrund des sozialen beziehungsweise demographischen Wandels oder bedingt durch ethische, religiöse und kulturelle Einflüsse – ein wichtiges Thema sein werden. Nicht nur für Thomas Borgers werden „vegetarisch“ und „vegan“ zentrale Begriffe auf der Messe sein. Er sei gespannt, wie das Thema von den verschiedenen Anbietern „gespielt“ werde, und wie die Argumentationsketten bis zum Endverbraucher ausgestaltet würden, erklärt der Vertriebsleiter von Damhus. Matthias Weger, Marketingleiter der Wolf Firmengruppe, erwartet, dass es außerdem um neue Verpackungskonzepte gehen wird, die speziell für mittlere bis kleine Haushaltsgrößen ausgelegt sind. „Denn aktuelle Studien zeigen, dass die Anzahl der Ein- und Zwei-Personenhaushalte in Deutschland in den vergangenen Jahren weiter gestiegen ist“, erklärt er. Zu den Themen, die nach Ansicht von Develey-Marketingleiter Volker Leonhardi auf der Anuga im Fokus stehen werden, zählen auch „Snacking“, „Convenience“ sowie „Genuss“ und die damit verbundene verstärkte Nachfrage nach hochwertigen Premium-Produkten. Davon geht Martin Schmidlin ebenfalls aus. Der Leiter Marketing Kommunikation bei Feinkost Dittmann hat nämlich festgestellt, dass die deutschen Verbraucher zunehmend bereit sind, für hochwertige Produkte mehr Geld auszugeben. Ein weiterer Trend, der die Branche in Köln beschäftigen wird, ist die Regionalität, die laut Handl Tyrol „immer mehr Ein- Für Stefan Leitz, Geschäftsführer von Kühne, ist die Anuga ein idealer Ort, um komprimiert und effizient Termine wahrzunehmen. Foto: koelnmesse. 26 10/2015 · Fleisch-Marketing


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