Verpacken / Packaging - Aufreißer oder graue Maus?

FT_05_2015

Fotos: DVI, Rügenwalder Mühle, GEA Verpacken Aufreißer oder graue Maus? Die Verpackung ist über ihren Namen hinausgewachsen. Sie ist mehr als die Umverpackung eines Produktes. Sie ist das Marketinginstrument Nr. 1. Winfried Batzke, der Geschäftsführer des Deutschen Verpa-ckungsinstituts DVI, Berlin, findet deutliche Worte: „Über die Verpackung erreicht man seine Kunden viel mehr als über alle anderen Medien – aus Marketinggesichtspunkten betrachtet. Auch deshalb spielt sie im Marketing- Mix eine immer größere Rolle“. Im Fleisch- und Wurstbereich gäbe es zwei Strömungen: Frisch-fleisch in der Schale, an der sich in den letzten Jahren äußerlich nicht viel geändert habe, und Wurst, zunehmend im Convenience- Trend, z. B. Würstchen im Becher, Sticks für unter-wegs in kleinen Verpackun-gen, Wurst und Wurstgerichte in erwärmbaren Verpackun-gen seien Beispiele. Hochwertigere Druckbilder, außergewöhnliche Formen und neue Funktionalitäten machen die Verpackung zu einem Hightech-Produkt. „Für die Interaktion mit dem Kunden spielt die Verpackung eine immer größere Rolle“, betont Winfried Batzke. Kooperationen gefragt Mit den Ansprüchen an die Verpackung steigen auch die Anforderungen an die Pack-mittel- und Maschinenher-steller. Winfried Batzke weist darauf hin, dass das DVI Automatisierer, Maschinenbauer und Markenartikler in Arbeitskreisen zusammenbringt, um sich frühzeitig mit Verpa-ckungslösungen der Zukunft zu befassen. Auch Hausmessen und Workshops helfen den Ausstattern und Lieferanten, näher am Anwender zu sein. Die große Bandbreite an Ver-packungslösungen erfordert Flexibilität. Ein Verpackungs-system muss unterschiedliche Größen, Varianten – wenn nicht sogar Packstile – beherr-schen. „Die Effizienz im Maschi-nenpark ist oberstes Gebot“, meint Winfried Batzke und ergänzt: „Sie wird auch durch die Reduzierung von Still-standszeiten erreicht. Deshalb sind ein modularer Aufbau der Maschinen und ein hoher Automatisierungsgrad gefor-dert“. Modularität steht für verschiedene Funktionen – vereint in einer Maschine. Da-durch kann die Maschine ein viel breiteres Spektrum an Arbeits-aufgaben leisten und bietet außerdem die Möglichkeit, künftigen Anforderungen bes-ser gerecht zu werden. Nachhaltigkeit im Fokus Zum Thema Nachhaltigkeit sagt Winfried Batzke: „Es gibt sehr unterschiedliche Trends. Welcher sich durchsetzen wird, weiß ich nicht. Aber ich gehe davon aus, dass der Ver-packungsbereich in To-go und Convenience weiter wachsen wird“. Die Nachhaltigkeitsdis-kussion werde immer differen-zierter. Es reiche nicht aus, auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen, wenn auf der anderen Seite dadurch die Recycling-ströme verunreinigt werden. Er weist auf einen weiteren Aspekt hin: „Nachhaltigkeit bedeutet auch, die Lebensmit-telverschwendung zu reduzie-ren. Deshalb ist es wichtig, die Verpackungsgrößen anzupas-sen. Außerdem: Gut verpackte Lebensmittel sind länger halt-bar.“ Heike Sievers www.verpackung.org Winfried Batzke 5/2015 21


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