Page 29

Fleisch-Marketing_04_2015

toP-tHeMa • GEFLÜGEL Bedeutende Zukunftsinvestition „Das Interesse an tierfreundlicher Geflügelaufzucht wächst in Deutschland. Tierwohl wird für die deutschen Verbraucher zunehmend zu einem wichtigen Kriterium beim Einkauf“, sagt Bernhard Lammers. Der Geschäftsführer der Plukon Food Group Deutschland zieht daher auch eine positive Zwischenbilanz des Fair-Mast-Konzeptes, das 2011 auf der Anuga in Köln vorgestellt wurde. FairMast steht für eine tierfreundliche Geflügelaufzucht. Die Kriterien werden von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten vorgegeben und gehen über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Strenge Kontrollen durch unabhängige Stellen sichern die Einhaltung der Tierschutzkriterien. So ist auf jedem FairMastEtikett das Siegel „Tierschutz kontrolliert“ zu finden, das die Aufzucht unter Berücksichtigung spezieller Tierschutzaspekte garantieren soll. FairMast bietet den Tieren im Vergleich zu konventioneller Aufzucht mit mindestens 56 Tagen ein längeres Leben. Weitere Kriterien sind mit elf Tieren pro Quadratmeter mehr Platz, Auslauf in „Wintergärten“ und tiergerechtere Ställe mit Tageslicht und Beschäftigungsmaterial. Die Tiere erhalten ein Futter mit einem mehr als 70prozentigen Getreideanteil, bei dem zusätzlich Getreidekörner per Hand eingestreut werden, und können ihre natürlichen Bedürfnisse weitgehend ausleben. Das Konzept der alternativen Aufzucht beinhaltet tiergerechtere Ställe mit Tageslicht und Beschäftigungsmaterial. Wie Lammers berichtet, ist die Kaufbereitschaft für die Hähnchen, die aus dem zwischen Bio und konventionell angesiedeltem FairMastKonzept stammen, vergleichsweise hoch. Ein wichtiger Vorteil der Produkte sei, dass sie „nur rund 30 Prozent über dem Preisniveau herkömmlicher Geflügelprodukte liegen“. Die Absatzzahlen wachsen langsam, aber kontinuierlich. Vor allem die Einführung von Geflügelteilstücken sei bei den Verbrauchern „sehr gut angekommen“, erklärt der PlukonGeschäftsführer. So erreichten die Absatzzahlen für FairMast Hähnchenbrust, schenkel und flügel im Februar diesen Jahres einen absoluten Spitzenwert. Auch bei den Handelspartnern registriert Plukon ein wachsendes Interesse an dem Konzept. Derzeit werden in Holland rund 200.000 Tiere pro Woche geschlachtet. „Sehr ermutigende Perspektiven“ sieht Lammers, wenn er auf die Entwicklung in den Niederlanden blickt. „Das „Scharrel Hähnchen“ und das „Kip van morgen“ verkaufen sich bei unseren Nachbarn mit sehr großen Erfolg. Unsere Muttergesellschaft, die Plukon Food Group, ist in den Niederlanden maßgeblich an der Entwicklung und Umsetzung dieser alternativen Mastkonzepte beteiligt. Wir gehen davon aus, dass sich eine vergleichbare Akzeptanz mit etwas Zeitverzögerung auch in Deutschland einstellen wird“, sagt er. Daher sieht Plukon im FairMastEngagement eine bedeutende Zukunftsinvestition – zumal das Unternehmen davon ausgeht, dass sich auch im Bereich konventioneller Mast langfristig neue Standards etablieren. Mit der Einführung von Geflügelteilstücken hat der Absatz von FairMast-Produkten an Fahrt gewonnen. 30 5/2015 · Fleisch-Marketing


Fleisch-Marketing_04_2015
To see the actual publication please follow the link above