Der Kutter dröhnt. Mit einem zufriedenen Lächeln greift Otmar Ullrich ins Brät. „Kuttern nach Gefühl“, nennt das der Berliner Fleischermeister – ein Teil seines Erfolges. Seine „Fleischerei Ullrich“ befindet sich an einer Hauptstraße in Berlin-Tem-pelhof, nur wenige Meter entfernt von einem neuen Einkaufscenter in der einen Rich-tung und einem „kramigen“ Karstadt-Haus in der anderen Richtung. Otmar Ullrich sagt, dass er sich vor einigen Jahren noch über die Bau-pläne des Centers gefreut hat, aber jetzt sei das fertige Center doch leider nicht so gut frequentiert wie erwartet. Generell habe sich die Bevölkerungsstruktur an seinem Standort eher zu seinem Nachteil entwickelt, meint er. Die Fleischerei Ullrich gibt es hier seit 1990. Sein Vater Lothar Ullrich gründete das Unter-nehmen 1967 in einer kleinen Seitenstraße in Berlin-Tiergarten. „Ich war schon als Junge immer mit in der Fleischerei und habe ge-holfen“, erinnert sich der Fleischermeister. „Manchmal wäre ich lieber mit meinen Freun-den ins Freibad gegangen“, gibt er zu, „aber für all´ das, was ich von mei-nem Vater gelernt habe, bin ich sehr dankbar.“ Sein Vater habe seinen Beruf sehr geliebt und bis ins hohe Alter gerne in der Fleische-rei geholfen. NACH ALTEN REZEPTEN Jetzt arbeiten 14 Leute in sei-nem Team, seine Frau und ihn mitgezählt. In der Produktion sind neben ihm zwei Gesellen und zwei Lehrlinge beschäftigt. Neben dem Geschäft, das seit einigen Jahren auch Mittagessen und einen Imbiss anbietet, werden die Wurstwaren auf Märkten ver-kauft. „An vier Tagen sind wir auf vier Märkten“, berichtet Otmar Ullrich. Das sei ein gutes zweites Standbein und eigentlich könne BERLIN Berliner Original Fotos: Sievers FLEISCHER MIT ERFOLG
FH_03_2015
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