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Fotos: Landmetzgerei Tauber ablegte. Diese Strecke entfernt liegen je auch die Städte Nürnberg, Erlangen, Forchheim und Pegnitz sowie die Tourismusorte Gößweinstein und Pottenstein. Die meisten Kunden schätzen die Originalität der frisch hergestellten, fränki-schen Hausmacher Fleisch- und Wurstwaren und kaufen oft für Nachbarn oder Bekannte ein. „Obwohl ich heute bei manchen Kunden die Uhr stellen kann, wann sie kommen, war es vor 20 Jahren in gewisser Weise Harakiri die Metzgerei zu bauen und zu eröffnen“, sagt Robert Tauber. Damit spielt er darauf an, dass alles neu erschlossen werden musste, z. B. die Zufahrtsgenehmigung, der Wasseranschluss so-wie eine 500 m lange eigene Starkstromleitung vom Transformatorenhaus. Dazu kam der finan-zielle Aufwand für ein neues Wohn- und Ge-schäftsgebäude (Grundriss 15 x 20 m). „Ich ging mit den fertigen Plänen für die Metzgerei zum Architekten und sagte: Bau mir bitte ein Haus da herum“, schmunzelt er heute. Der Mut hat sich aber gelohnt. Inklusive Ehefrau Erna und Toch-ter Martina (25), sind in der Metzgerei etwa acht Mitarbeiter beschäftigt. Das zweite Standbein ist die „Brotzeitstube“ mit Bar sowie rund 50 Plätzen im Keller des Hauses, die nur samstags sowie für Familienfeiern geöff-net ist. Im Schnitt 40 Gäste genießen samstags dort das „Schlachtschüssel-Essen“ mit Kessel-fleisch, Brat-, Blut- und Leberwürsten sowie Salz-knöchle mit Kraut. Bei immer wieder stattfin-denden Familienfesten werden die Tische klas-sisch gedeckt und dem Anlass entsprechend dekoriert und die Speisen je nach Wunsch auf Platten, Tellern oder als Buffet serviert. FIXER WOCHENABLAUF Die „Brotzeitstube“ ist aber nur eine sinnvolle Ergänzung zum eigentlichen Tages- und Mehr Bilder aus dieser Metzgerei gibt es online: www.fleischnet.de/tauber Wochengeschäft: dem Schlachten der Tiere und dem Herstellen und Verkaufen fränki-scher Hausmacher Fleisch- und Wurstwaren. Die Schweine holt Robert Tauber selbst von Land-wirten aus einem Umkreis von 10 km ab, die Rinder bringt ein Cousin von Höfen aus einer Ent-fernung von bis zu 25 km. Jeden Montag werden acht Schweine, jeden zweiten Montag zusätzlich ein Bulle und ein Kalb geschlachtet und zu etwa 60 Wurstsorten sowie Schinkenspezialitäten verarbeitet. Von dienstags bis donnerstags ent-stehen an festen Tagen frische grobe und feine Bratwürste, Stadtwürste, die goldbraune Hirn- oder Herrnwurst, roter und weißer Pressack so-wie Rohwürste wie Chili-Schlangen, Knoblauch-wurst u.v.m. Hinzu kommen etwa 500 Dosen pro Woche, z. B. mit Bratwurstgehäck. Nach ihrer Lehre in einem anderen Betrieb ist seine Tochter Martina seit ihrem 18. Lebensjahr eine wichtige Stütze im Betrieb. Gemeinsam mit ihren Eltern, einer Verkäuferin und einer Auszu-bildenden steht sie im Laden und hat laut ihrem Vater das Segment Feinkost und Salat „aufge-peppt“ und lukrativ erweitert. „Neben sieben bis acht Standardsalaten habe ich einen Pool von ca. 30 Rezepten, aus denen ich je nach Saison wähle“, sagt die 25-jährige Verkaufsleiterin, die sich an der Fleischerschule Augsburg zudem zur Ernährungsberaterin weitergebildet hat. Der hohe Geselligkeitsfaktor und die familienbedingte Tradition auch als Metzger Gastge-ber zu sein, liegt den Taubers im Blut. Nach ih-rem Jahresurlaub in den Pfingstferien bereiten sie sich jedes Jahr auf einen der Höhepunkte des Dorflebens vor: die viertägige „Kerwa“ (Kirchweih) im August. Dann packen alle Familienmitglieder, Freunde und Bekannte mit an, um mit Einheimischen und Gästen im Bier- und Barzelt mit Tanz auf dem geplätteten Platz neben der „Brotzeitstube“ zu feiern. mth PROFI-PARTNER Aufschnittmaschinen: Bizerba Bandsäge: Kolbe foodtec Betäubungs- technik: Freund Maschinenfabrik Füller: Handtmann Maschinenfabrik Gewürze: Hela, Moguntia, Hagesüd, Indasia Kochkessel: Fessmann Kombidämpfer: Rational Kutter: K+G Wetter Kunstdärme: Kalle Räucherkammer: Bastra Spültechnik: Meiko Wägetechnik: Bizerba Wolf: K+G Wetter KONZEPT LANDMETZGEREI TAUBER – HILTPOLTSTEIN-KAPPEL Landmetzgerei mit „Brotzeitstube“ in 200-See-len- Ort an gut frequentierter Bundesstraße, samstäglichem „Schlachtschüssel-Essen“. Ausrichter der jährlichen Kirchweih im Ort und 3. Sieger beim „Hirnwurst-Contest“ 2012. ERFOLGSFAKTOREN Gute Lage, direkte Verkehrs- anbindung (B2) Eigene Schlachtung Eigene Ausbildung und Weiterbildung der Mitarbeiter Frische, fränkische Hausmacher Wurstwaren Große persönliche Präsenz und hoher Geselligkeitsfaktor 3/2015 29 HILTPOLTSTEIN FLEISCHER MIT ERFOLG


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