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Ftec_01_2015

7 8 trie noch komplexere Aufgaben erledigen können, als es heute der Fall ist. Die Mensch-Roboter-Kollaboration steht für den gleitenden Übergang von der Industrierobotik hin zur Servicerobotik. Die Roboter verfügen dank ihrer Kraftmomenten-Sensorik in allen Achsen über die notwendige Nachgiebigkeit, um den Menschen nicht zu verletzen. Mit ihnen sollen sich Prozesse automatisieren lassen, die bislang noch gar nicht automatisierbar waren. 179.000 Roboter wurden im Jahr 2013 weltweit verkauft. Deutschland ist nach Südkorea und Japan das Land mit der höchs-ten Roboterdichte: Auf 10.000 Arbeiter kommen hierzulande im Schnitt 261 Roboter. Derzeit beträgt der globale Markt für Robotik 22 Mrd. E. Bis 2020 könnte er auf mehr als 60 Mrd. E anwachsen. Experten wie Henrik Ryegard, der die Roboter-Sparte von ABB leitet, se-hen in der Lebensmittelindustrie einen der größten Märkte – hier liegt die Roboterdichte noch weit un-ter dem Durchschnittswert. 12 19 20 28 18 27 45 11 25 36 Hürden der Lebensmittelproduktion Die wichtigste Triebkraft hinter dem Einsatz von Ro-botern ist eine ökonomische: Die Maschinen erset-zen die teure menschliche Arbeit. Das ist nicht per se unproblematisch, denn die Lebensmittelindustrie ist ein anspruchsvolles Umfeld. Bislang dominierten Roboter vor allem in unkritischen Abschnitten, wie Palettier- und Packstationen. Fünf- oder sechsach-sige Industrieroboter sind ideale Instrumente, um solche eintönigen und meist schweren Arbeiten zuverlässig zu erledigen. Schutz unter arktischen Bedingungen, wie sie im Lager für Tiefkühlkost herrschen, bieten dabei spezielle Hüllen. Im Kontakt mit offenen Lebensmitteln gelten andere Anforderungen. Hier muss neben der hygienischen Sicherheit auch die mechatronische Ausstattung der Roboter höheren Ansprüchen genügen. „Ge-bäck, Fleisch, Gemüse oder Süßwaren variieren in Qualität und Abmessung“, bringt es Dr. Knut Franke vom Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik in Quakenbrück die Problematik auf den Punkt. Er gibt ein Beispiel: „Die automatische Feinzerlegung von Schweinefleisch erfordert eine sehr aufwändi-ge Sensortechnik.“ Die Algorithmen, die Dr. Franke und sein Team für die Roboterbewegungen zurzeit erarbeiten, sollen die automatische Schnittführung von Fleischstücken ermöglichen und künftig zu einer effizienteren Produktion sicherer Fleischerzeugnisse beitragen. Durch das Zusammenspiel von Software, Steuerung und Mechanik können Roboter heute nahezu jedes Lebensmittel verpacken. So setzt Unilever z. B. Flex-picker ein, um seinen beliebten Bifi-Snack zu verpa-cken. Das System legt bis zu 600 Miniwürste pro Mi-nute in die Folie der Tiefziehmaschine ein. In Fällen wie diesen ist vom Roboter beim Greifen mehr als nur „Fingerspitzengefühl“ gefordert: Hygieneaspek-te stehen ganz oben auf der Agenda. Die Roboter und ihre Werkzeuge dürfen keine Angriffspunkte für Schmutz und Bakterien bieten. Zudem müssen sie abwaschbar und resistent gegenüber Desinfek-tionsmitteln sein. Continued from page 8 interviewed. While one third of the companies uses just one robot, there are also examples with 20 and more robots. Of the 41 companies that already use robots, 19 stated that they intend to install more robots in the future. Current applications The main areas of application currently are heavy duty tasks such as palletising, packaging and re-packaging. In the companies asked in this study, robots are used for the following tasks: handling of cheese wheels, pick and place tasks as well as bread handling. In 19 of the 41 companies that are currently using robots, there are plans to expand the area of application of robots. Most companies use robots because they intend to increase overall efficiency. The second most important aim is to automate production in order to reduce personnel costs. However, also the topic of work humanisa-tion and improved production hygiene are central aims of the companies. It is an interesting fact that the sequence of importance was the same in all companies, even those that did not yet use robots. Of the 64 companies that do not yet use robot technology, 24 said that they intend to install robots in the future, while 40 companies had not yet considered the possibility of using robots. The main argument against the use of robots was that this technology would not yet offer a cost effective solution for current issues. Further arguments: lack of information about the possibilities offered by robots, insufficient experience as well as inexpe-rienced personnel. The issue of cost-effectiveness is an important argument as this aspect not only involves the price of a robot. In many cases an evaluation is made hard because many companies lack the experience with robot technology and therefore have no idea of the costs involved in the installation and integration of robots in the production process. ANUGA FOOD TEC Zukunftsthemen werden u. a. im Fachprogramm der Anu-ga FoodTec thematisiert. So wird die DLG in 27 kurzen Fachforen aktuelle Frage-stellungen aufgreifen. U. a. stehen technische Themen wie Hygienic Design, Gefrier-technologie, der Einsatz von Robotern in der Lebensmit-telindustrie oder die Fremd-körperdetektion im Fokus. Veranstaltungshinweis: 25.03.2015 von 10.00 bis 12.00 Uhr Forum 8 – Robots in food production (Congress Centrum Nord). Verbesserung der Produktionshygiene Improved production hygiene Humanisierung des Arbeitsplatzes Humanisation of work Effektivitätsverbesserung Productivity improvement Automatisierung (Personaleinsparung) Automation (staff savings) 0 5 10 15 20 20 20 20 20 20 50 Anzahl Betriebe / Number of companies Setzen keine Roboter ein do not use robots Setzen Roboter ein use robots Gesamt total Gründe für den Einsatz von Robotern Reasons for using robot technology 10 2015 AUTOMATION AUTOMATISIERUNG Foto: Koelnmesse


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