Regionalität braucht Schlachtung

FH_06_2014

Grafik: B&L MedienGesellschaft/ FLEISCHER-HANDWERK PRODUKTION REGIONALITÄT BRAUCHT HANDWERKLICHE SCHLACHTUNG Die Ergebnisse einer bundesweiten Befragung des Fleischerhandwerks vom Herbst 2014 beweisen: Das Metzgerhandwerk ist Spitze in Sachen Regionalität. Und: Regionalität verlangt auf Dauer einen stabilen Kontakt zur bäuerlichen Landwirtschaft sowie handwerkliche Schlachtstätten. PRO-ARGUMENTE DER SELBSTSCHLACHTUNG LAUT SELBSTSCHLACHTENDER BETRIEBE (IN %) (n = 28; 63 Mehrfachargumente gruppiert) Einen umfangreichen Fragenkatalog der „Marketinggesellschaft der nieder-sächsischen Land- und Ernährungs-wirtschaft“ beantworteten 210 Fleischerfach-geschäfte aus zwölf Bundesländern. Nun lie-gen die Ergebnisse des Projekts „Regionales Fleischerhandwerk“ vor. Besonders zu „Regio-nalität“ und „Eigenproduktion“ sind sich fast alle einig: 94,3 % der Betriebe gaben an, dass sowohl regionale Spezialitäten als auch die Geschmacksvielfalt den Geschäftserfolg mit macht deutlich: Fleischerfachgeschäfte mit handwerklicher Schlachtstätte sind im Vorteil – und zwar sowohl hinsichtlich des Werbearguments „Regionalität“ wie auch durch die Nicht-Austauschbarkeit gegenüber anderen Anbietern aus dem Handel und der Industrie. PRO UND CONTRA Wie ernst die handwerklich schlachtenden Betriebe ihre Sonderstellung nehmen, zeigt, dass 78,8 % aller verarbeiteten Fleischrohware besonderer Bedeutung prägen. 92,3 % bestäti-gen, dass über 80 % des Sortiments aus hand-werklicher Eigenproduktion besteht. Die seit Oktober 2014 vorliegende Kurzfassung der Ergebnisse gibt an, dass die Verteilung der Be-triebe „hinsichtlich Umsatzgrößenklasse und der Anzahl der Mitarbeiter der Betriebe repräsentativ für die Gesamtbranche“ sei. Sicher nicht repräsentativ ist, dass unter den 210 Fleischerfachgeschäften 168 selbstschlach-tende Fleischer sind. Doch dieser Umstand bessere Qualität/ Frische Tierschutz: kurze Wege, stressfreie Schlachtung Regionalität, Lieferant, Herkunft bekannt mehr Kundenbindung sonstiges GRÜNDE: NUR „PRO“ An erster Stelle bei den Gründen „Pro” eigene Schlachtung steht das im Ergebnis bessere Produkt An zweiter Stelle die bessere Produktion, wobei die bessere Qualität u.a. durch die Warmfleischverarbeitung entsteht An dritter Stelle der Gründe für eigene Schlach-tung stehen die besseren Verkaufsargumente Eine bessere Kundenbindung ergibt sich durch die vorstehenden Gründe „Pro” quasi automatisch Aber auch Stichworte wie „investiert”, „ohne Existenz bedroht”, „eigene Landwirtschaft”, sowie „nur Vorteile” werden genannt. 30,2 % 28,6 % 23,8 % 9,5 % 7,9 % 0 5 10 15 20 25 30 35 Quelle: Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft e.V., eigene Darstellung, 2014 Lesebeispiel: Für 28,6 % der befragten Metzgereien spielt das Thema Tierschutz als Grund für eine eigene Schlachtung eine wichtige Rolle. 9,5 % der Befragten sind der Meinung, dass sich dadurch sogar mehr Kunden binden lassen als zuvor. 44 6/2014 


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