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her war es durchaus üblich, dass Gasthöfe eine Fleischerei dabei hatten“, betont er. NISCHE GEFUNDEN Hohenseefeld hat etwa 400 Einwohner. Mit seinen beiden Verkaufswagen erreicht er rund 50 umliegende Dörfer sowie die angrenzen-den Kleinstädte. Jürgen Apel wusste, dass er „eine Nische“ finden musste. Auf der Suche nach gutem Schweinefleisch stieß er auf das „Bunte Bentheimer Schwein“. „Dieses Fleisch zu beziehen, ist hier allerdings schwierig“, erklärt er. Er wurde auf den Verein aufmerk-sam, der sich um den Erhalt dieser Rasse bemüht, wurde Mitglied und begeisterte eine befreundete Bäuerin, die probeweise fünf Ferkel aufzog. Das Ergebnis überzeugte den Fleischermeister: „Inzwischen hat ein Bauern-hof hier in der Nähe 60 Tiere im Stall, es kom-men laufend welche nach. So können zwei bis drei Schweine pro Monat geschlachtet werden. Wir verwenden sie hauptsächlich im Gasthof für Spezialitäten vom Bentheimer Schwein, in der Fleischerei für Spezialitäten, wie Schinken Produkte verkauft. Auch Senioren-, Pflegehäu-ser und Kitas gehören zu den Kunden. ENGAGEMENT GEWÜRDIGT Viele Auszeichnungen zeugen vom Enga-gement der Fleischerei. 2013 wurde ihr der „ Große Preis des Mittelstandes“ der Oskar-Patzelt- Stiftung verliehen. „Hier geht es vor allem um Nachhaltigkeit, Innovation, Arbeits-platzsicherung, Betriebsergebnis und das so-ziale Engagement des Unternehmens in der Region“, sagt Jürgen Apel. Daran können Unter-nehmen und Institutionen teilnehmen, aber nur die, die sich die Zeit für solche Bewerbungen nehmen können, kämen eben in Frage. Er verrät, dass er einen Mitarbeiter hat, der sich vor allem um solche Belange kümmert. Mit Erfolg, denn ein seitenfüllendes Bild zeigt Jürgen Apel, ein Bentheimer Schwein und den Bauern in einer Sommerausgabe 2014 der „Super Illu“, die den Niederen Fläming vorstellt. Die Zeitschrift ver-spricht dem Leser „Hier essen Sie gut“, nämlich Kotelett vom Bentheimer Schwein. Heike Sievers www.landfleischerei-apel.de PROFI-PARTNER Bandsäge: Kolbe foodtec Cliptechnik: Tipper Tie Entschwarter: Maja Füller: Handtmann Gewürze: z. B. Avo, Gewürzmüller, Wiberg, Raps, Van Hees Kassensystem: Bizerba Kochkessel: Stein Kombidämpfer: Rational Kunstdärme: z. B. von Enders, Kalle, CaseTec Devro Kühlhäuser: Vemos Kühlfahrzeuge: Thermo King Kutter: Seydelmann Luftentkeimung: Bäro Messerschleifmaschine: Mado Naturdärme: Schwan, Enders, CDS Pökelinjektor: Günther Maschinenbau Räucherkammer: Fessmann Speckschneider: Treif Spül- und Reinigungs- technik: Winterhalter Standwolf: Kolbe foodtec Tumbler: Rühle Vakuumierer: Webomatic Wolf: Seydelmann – mit und ohne Kräuter, Salami, Kassler, Braten-fleisch.“ Wöchentlich werden etwa 20 Schweine und ein Rind verarbeitet, die aus Branden-burg, Sachsen und Sachsen-Anhalt geliefert werden. Produziert wird montags bis freitags. Als wichtigste Produkte nennt Jürgen Apel Koch- und Bierschinken, Lyoner, Paprikalyoner, Leberkäse, Bockwurst, Wiener, Bratwurst oder den Römerbraten. Insgesamt werden hier über 250 Wurstsorten handwerklich produziert. Ein weiterer Renner ist der Hohenseefelder Hackepeter – der Gewinner bei der Branden-burger Hackepetermeisterschaft. Außerdem produziert die Fleischerei Glaskonserven, z. B. Rinder- und Schweinerouladen, Bock-wurst, Wiener Würstchen, Sauerfleisch und Eis-bein. Auch Suppen im Schlauch, wie Soljanka, gehören zum vielfältigen Sortiment. Für den Thekenverkauf werden internationale Spezia-litäten und Geflügelprodukte zugekauft. Wei-tere Standbeine sind die Belieferung mehrerer Berliner Imbisse mit Brat-, Currywürsten und Buletten sowie eines Spezialitätengeschäftes, in der Hauptstadt das überwiegend Fläminger HOHENSEEFELD FLEISCHER MIT ERFOLG 6/2014 27 Fotos: Sievers


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