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Ftec_01_2014

Verkettete Endverpackungslinie Um die gewaltigen Mengen ohne Zwi-schenpufferung abpacken zu können, setzt Kühne auf eine innovative End-verpackungslinie, die direkt mit der Produktion verkettet ist. Aufgabe der Verpackungslinie ist es, die aus der Produktion kommenden Schlauch-beutel in Kartons zu verpacken. Die besonderen Anforderungen an die Anlage bringt Dieter Behrens auf den Punkt: „Eine direkt verkettete Endver-packungsanlage muss in erster Linie hundertprozentig zuverlässig arbeiten, ansonsten sind massive Produktions-störungen die Folge. Weitere Hürden waren sehr kurze Taktzeiten sowie ein Höchstmaß an Flexibilität, um die hohe Variantenzahl bewältigen zu können.“ Kein Wunder also, dass man sich für Konzeption und Realisierung dieser Anlage einen erfahrenen System-integrator suchte und mit ETT Ver-packungstechnik aus Moringen auch fand. Die ETT-Spezialisten haben in engem Schulterschluss mit den Kühne- Verantwortlichen eine Endverpackungs-linie auf die Beine gestellt, die mit bis zu 35 Takten in der Minute, flexi-bler Auslegung mit zwei Motoman MH5 Robotern und konsequent auf Verfügbarkeit getrimmt, exakt dem Anforderungsprofil entspricht. Die Performance der Verpackungsanlage lässt sich je nach vorgeschalteter Ab-fülltechnik auf maximal 60 Takte in der Minute steigern. Die Verpackungsanlage Die direkt aus der Produktion kommenden Schlauchbeutel erreichen die Verpackungsanlage über ein Förderband. Dabei durchlaufen sie zuerst ein Bildverarbeitungssys-tem, das die exakte Lage der Beutel auf dem Band ermittelt und die Koordinaten an die Robotersteuerung weitergibt. Nur so können die bei-den schnellen Motoman Roboter des Typs MH5 in der nachfolgenden Doppel-Pickerzelle die Saucenbeutel im Line-Tracking-Verfahren sicher abgreifen und lagerichtig in die auf einem Parallelband bereitstehenden Kartons ablegen. Die Befüllung der Kartons folgt einem definierten Pack-muster, dessen strikte Einhaltung zwingende Voraussetzung für ein erfolgreiches Endverpacken ist. Liegen die Schlauchbeutel nicht präzise, lässt sich der Karton später nicht verschlie-ßen. „Eine große Herausforderung war das sichere Greifen der Schlauchbeutel“, so Nils Böhlcke, Vertriebsingenieur bei ETT: „Standardmäßig setzen wir dafür Vakuumgreifer ein, was bei dieser Applikation nicht möglich war. Durch die Oberflächenstruktur der leicht genarbten Beutel sowie eine Siegelnaht ließ sich kein prozesssiche-res Vakuum erzeugen. Eine ausgeklügelte mechanische Greiferkon-struktion brachte letztendlich eine optimale Lösung für die schwierige Aufgabenstellung.“ Beide Motoman-Sechsachser verfügen über die gleichen, mechanischen Vier- Finger-Greifer. Um ein siche-res und gleichzeitig schonendes Aufnehmen der Schlauchbeutel zu gewährleisten, sind die einzelnen Greiferfinger tropfenförmig ausge-führt. Dennoch muss eine bestimm-te Haltekraft erzeugt werden, um die Beutel bei der schnellen Fahrt nicht zu verlieren. „Hier profitieren wir von der Verschweißungsqualität und Folienstärke der Beutel, die ein mechanisches Greifen mit entsprechenden Kräften zulassen, ohne eine Beschädigung oder gar ein Auf-platzen der befüllten Schlauchbeutel zu riskieren“, sagt Niels Böhlcke. Exakt verwogen Die beiden „Motomänner“ erledigen ihre Aufgaben im Schichtbetrieb rund um die Uhr. Mit ihrer Traglast von fünf Kilogramm, einer Reichweite von über 700 mm und ihrer kom-pakten Bauweise sind die Sechs-achser für diese Aufgabenstellung ausgelegt. Haben die Roboter ihren Job erledigt und einen Karton kom-plett mit Schlauchbeuteln bepackt, setzt dieser seine Fahrt auf dem För-derband fort. Der nächste Halt ist an der Wägestation programmiert. Hier wird das Gewicht des Kartons ermit-telt. Das exakte Wiegen ist Teil der Qualitätssicherung, lässt sich doch durch das Gewicht des Kartons eindeutig feststellen, ob die richtige Anzahl an Beuteln vorhanden ist. Nach dem Wiegen erreichen die noch offenen Kartons die vorletzte Station, an der das automatische Ver- schließen erfolgt. Am Ende der Linie wartet dann ein Bediener auf die fertigen Kartons, greift sie mit ei-nem pneumatischen Handlingge-rät und legt sie auf die Palette ab. Die Frage nach der eigentlichen Besonderheit der Anlage beantwortet Wolfgang Westphal, technischer Ein-käufer bei Kühne in Hamburg hanse-atisch knapp: „Sie funktioniert absolut PROCESSES AND PACKAGING LEADING TRADE FAIR D üsselDorf, Germany 08 –14 may 2014 food.interpack.de Food Das futter für Die industrie


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