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zen. Genauso verhält es sich mit der viel beworbenen Kompostierbarkeit der Verpackungen auf Basis von Biomaterialien, die nach DIN EN 13432 sogar zertifi-ziert wird www.dincertco.de. Die wenigsten Verpa-ckungen und Tüten landen im (industriellen) Kompost – nach wie vor werden diese der Verbrennung zuge-führt Jacqueline Brzinzky: „Mogelpackung Biotüte“, www.geo.de. Zur Verbrennung raten ausdrücklich auch Experten auf dem Gebiet Biopolymere Hans- Josef Endres, Andrea Siebert-Raths, „Technische Bio-polymere“, Carl Hanser Verlag, 2009, S. 256. Über-dies gibt es noch keine Möglichkeit, Biomaterialien zu recyceln. Im Gegenteil: „Wenn PLA in großen Mengen den ... Recyclinganlagen zugeführt werde, könne der Rohstoff den Abfallstrom vergiften und andere recycelte Kunststoffe vermarktungsunfähig machen. Die Organisation Petcore sieht nach einem Bericht des Fachdienstes Euwid das Recycling von PET-Flaschen gefährdet. Bereits geringe Marktanteile an PLA könn-ten zu einer ernsthaften Störung der Infrastruktur für die Verwertung von PET-Flaschen in Europa führen.“ Gunnar Sohn, „Biokunststoffe erschweren Abfallent-sorgung“, pressetext.detuschland. Ein weiterer Rückschritt in Bezug auf die Verwendung von Biopolymeren für Verpackungen ergab sich zu Beginn des Jahres 2013: Waren die biologisch abbau-baren Verpackungen auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen bisher von den DSD-Gebühren befreit, so endete diese „Förderung“ ab dem 01.01.2013 „Bio-plastics Newsflash“, European Bioplastics. Wie die European Bioplastics im Juni 2012 weiter mitgeteilt hat, führt die Änderung der deutschen Bioabfallver-ordnung dazu, dass nicht mehr alle „Bioverpackun-gen“ in der braunen Tonne entsorgt werden dürfen. In den Kinderschuhen Das gesamte System der Biopolymere auf Basis nachwachsender Rohstoffe steckt offenbar noch in den Kinderschuhen. Es gibt nur wenige Lieferanten, diese haben oftmals Monopolstellung. Auch von den Materialeigenschaften her können sich Folien aus Biopolymeren noch keineswegs mit den etablierten Produkten auf petrochemischer Basis messen, da sie in vielen Fällen noch zu spröde, wasserempfind-lich, temperaturunbeständig (unter 60°C bei PLA-Basis), schlecht siegelnd (bei Cellulosebasis), schwie-rig zu verarbeiten und ohne Barrierefunktion sind. Buergo.Fol-Geschäftsführer Gregor Schleicher sieht die Leistungsfähigkeit der Biopolymere bei weitem noch nicht gegeben. Ohne die Unterstützung erdölba-sierter Polymere kann das gewohnte Eigenschaftspro-fil der Folien und Verpackungen nicht erreicht werden. Außerdem äußert Schleicher moralische Bedenken, aus Nahrungsmitteln für Mensch und Tier Kunststoffe herzustellen. Zusammenfassend ist zu sagen, dass all das derzeit nicht den hohen Preis für Folien aus biobasierten Ma-terialien rechtfertigt. Die wenigsten Verbraucher sind bereit, dafür zu bezahlen, da sie von Verpackungen aus Biorohstoffen noch nicht überzeugt sind, ja durch die Flut an immer neuen Bio-Logos und durch die kontroversen Diskussionen sogar verwirrt und verun-sichert werden.Womöglich ziehen noch etliche Jahre ins Land, bis die als nachwachsend und nachhaltig ge-priesenen Bio-Kunststoffe und daraus erzeugte Pro-dukte eine ernsthafte Alternative zu erdölbasierten Kunststoffen darstellen. Gewicht einsparen Eine umweltschonendere Produktion lässt sich der-zeit u. a. mit möglichst leichten und dünnen Folien wie geschäumten Apet-Foilien im Dickenbereich 300 bis 800 μ erzielen. Gegenüber herkömmlichen Apet- Folien ist das Gewicht der geschäumten Folie um bis zu ca. 30 % reduziert. Das bedeutet eine deutliche Einsparung an Material und damit einen schonen-den Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Ne-ben den Kosteneinsparungen beim Material und den durch das geringere Verpackungsgewicht niedrigeren Transportkosten ist noch die nicht unerhebliche Ein-sparung an DSD-Gebühren für den Grünen Punkt zu berücksichtigen. Da die geschäumten Apet-Folien größtenteils aus recycelten Materialien bestehen, sind deren LCA-Daten bzw. der „Carbon Footprint“ sehr gut. So wird bei der Herstellung der geschäum-ten Apet -Folien Buergo.PET expanded – im Vergleich zu der nicht geschäumten Version – einerseits um ca. die Hälfte weniger Energie pro kg Polymer benötigt, andererseits wird der CO2-Ausstoss (in kg CO2 eg / kg Polymer) ebenfalls um mehr als die Hälfte verringert. Gleichzeitig besitzt dieser Folientyp eine hohe mecha-nische Festigkeit und eignet sich ohne Umrüstung als Tiefziehfolie auf allen gängigen Thermoform- und Verpackungsanlagen. Dr. Kurt Stark, Director Business Development, Buergo.Fol, Werk Ingolstadt Continued from page 24 in the production of plastic foils, the production of biodegradable foils and natural cycles in the form of final composting of the foils and the packaging. These concepts will surely prevail in the future. However, in 2014 they cannot yet be realised com-pletely, since at a second glance and with a critical view behind the green curtain, many rough edges and loose ends can be identified. For instance, the raw material polylactic acid or PLA is renewable, however, it is currently based on genetically modi-fied corn produced in the USA. It is unthinkable to use these kinds of foils and packaging materials in European countries. The same applies to the much advertised composting of packaging materials based on biomaterials, which are even certified according to EN 13432 www.dincertco.de. The smallest share of packaging or bags end up in a (industrial) com-posting plant – they are still forwarded to garbage incineration. Experts in the field of biopolymers also explicitly recommend incineration as the ideal way of disposal Hans-Josef Ednres, Andrea Siebert- Raths, “Technische Biopolymere“, Carl Hanser Verlag, 2009, p. 256. Moreover, there is no method available to recycle biomaterials. On the contrary: “If large amounts of PLA ... are forwarded to recycling plants, this raw material may pollute the waste stream and other recycled plastic materials may be-come unusable. According to a report published by the special service Euwid, the organisation Petcore Mit HUBER mehr herausholen Unsere Lösungen für die Fleischindustrie Die Behandlung der Abwässer ist eine große Herausforderung, die wir für Sie gerne meistern. Unsere Lösungen enthalten: ➤ Feinsiebung ➤ Koagulation und Flockung ➤ Abtrennung von Blut und Fett durch Flotation ➤ Biologische Reinigung in Membran-Bioreaktoren ➤ Schlammbehandlung Besuchen Sie uns auf der IFAT vom 5.–9. Mai 2014 in Halle A2, Stand 333 info@huber.de www.huber.de WASTE WATER Solutions 2014 VERPACKEN PACKAGING 25


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