Foto: Sievers Berliner Original Ein freundliches „Juten Tach“ für die Kunden, „berlinern“ auf Facebook und Wurstrezepte, die vererbt wurden: Die Fleischerei Oppen in Berlin-Weißensee ist in ihrem Kiez eine Institution. Jörg Oppen ist Fleischermeister in der siebten Generation. Die Wurzeln seiner Fleischerfamilie reichen bis ins Jahr 1779 zurück. In Weißensee ist die Familie seit 1932 ansässig und seit 1994 am heutigen Standort in der Berliner Allee, der wichtigsten Einkaufs-straße dieses östlichen Bezirks. „Viele Kunden kennen uns seit 50 oder sogar 60 Jahren“, betont Jörg Oppen. Den Anteil an Stammkun-den schätzt er auf 40 bis 50 %. Natürlich könne er sich noch daran erinnern, dass seine Eltern etwa 100 halbe Schweine pro Woche zerlegt haben. Bei ihm seien es jetzt etwa sechs bis acht halbe Schweine. Schultern und Backen kauft er vor allem aufgrund der Currywurstproduktion zu. Seit April 2012 betreibt er schräg gegen-über seines Ladens einen Imbiss. Mit diesem Zukauf von „Konnopkes Currywurst“, Teil einer in Berlin sehr bekannten Currywurstbude, hat er sich ein weiteres Standbein geschaffen. So nutzt er seine Kapazitäten besser aus. Neben Currywurst werden im Imbiss auch andere Fleischklassiker angeboten. Das Ambiente erinnert an DDR-Zeiten: Es gibt eine kleine Essenausgabeluke im Inneren für die in der Gaststube sitzenden Gäste sowie eine nach außen für die To-go-Currywurst. Vorsichtige Verän-derungen an der Einrichtung sind aber in Planung. Der Imbiss ist als Gaststätte eingestuft. Ebenerdig neben dem Gastraum ist er mit Brat- und Gartechnik eingerich-tet. Im Keller gibt es zusätzlich eine kleine Wurstküche. TRADITION UND MODERNE In der Fleischerei arbeiten neben Jörg Oppen und seiner Frau Cathleen sechs Angestellte sowie zwei Lehr-linge. Produktionstage gibt es zwei oder drei pro Woche, je nach Be-darf. Sein Geselle und der Fleischerlehrling arbeiten auch im Verkauf mit. Neben der Currywurst und der Blut-wurst, die vor allem als Mittags- bzw. Imbissangebote verkauft werden, sind Brühwürste die wichtigsten Produkte. „70 bis 80 % der Wurstauslage stellen wir selbst her“, berichtet Jörg Oppen. Einen Anteil von 10 % am Umsatz nehmen Partyservice und Catering ein. Bekannt ist die Fleischerei hier z. B. für Prager Schin-ken im Brotteig und gefüllten Schweine- KONZEPT FLEISCHEREI JÖRG OPPEN – BERLIN Traditionelle Fleischerei im Kiez, die auf Bestand setzt. Currywurst-Imbiss im Nachbargebäude sowie Facebook-Aktivitäten auf „berlinerisch“. ERFOLGSFAKTOREN Tradition seit 1776: Der Name gehört zum Kiez. Starkes „Wir-Gefühl“ im Team Lockerer Umgangston, auch vor den Kunden, sorgt für ein angenehmes Klima Facebook-Seite zur Kundenbindung Engagement in der Innung BERLIN FLEISCHER MIT ERFOLG
FH_02_2014
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