Meinung / Opinion - Dauerhafter Exporterfolg / Sustainable export strategy

FT_01_2014

Meinung Opinion Alexander Stark Redakteur Editor Dauerhafter Exporterfolg? Sustainable export strategy? Deutschlands hohe Exportquote wird seit einiger Zeit von anderen Handelsnationen – allen voran den USA – kritisiert. Auch unsere Nachbarn in Europa sehen die Ursache für ihre schlechtere Wettbewerbssituation unter anderem im erfolgreichen Export aus Deutschland. Als „Schuldige“ machen die Kritiker nicht nur traditionell starke Exportbranchen wie den Maschinenbau und die Automobilin-dustrie aus, sondern auch zunehmend deutsche Lebensmittel-exporteure. Denn die deutsche Ernährungsindustrie profitiert ebenfalls von steigenden Absätzen. Mittlerweile verdient die Ernährungsindustrie jeden dritten Euro im Ausland. Ein Grund dafür ist der stagnierende Binnenmarkt beim Absatz von Fleisch- und Wurstwaren. Die Hersteller verkaufen ihre Produkte also folgerichtig auch im Ausland. Gerade bei Lebensmitteln und insbesondere bei in Deutschland produziertem Fleisch sprechen Kritiker aber von „Billigexpor-ten“. Vergessen wird dabei, dass die Branche durch kontinu-ierliche Investitionen in Maschinen und Automatisierungslö-sungen in den letzten Jahren die Basis für ihren Erfolg selbst geschaffen hat. So ist es nicht verwunderlich, dass deutsche Hersteller hochwertige Waren auch günstiger anbieten können, als Wettbewerbsmärkte, die seit langem Investitionen vor sich herschieben oder die durch die Wirtschafts- und Finanzkrise in einem ungünstigeren Investitionsklima operieren müssen. Deutschlands Exporterfolge haben also nichts mit Dumping-preisen zu tun, sondern sind die logische Konsequenz einer langfristig angelegten Marktanpassung. Von dieser Anpassung profitiert die Nahrungsmittelbranche nun, indem sie ihre Waren erfolgreich auf schnell wachsenden Märkten verkaufen können. Denn die Konsumenten in Entwicklungs- und Schwel-lenländern verfügen allmählich über steigende Einkommen und mehr Menschen verlangen Fleisch und verarbeitete Lebensmittel. Allerdings werden sie in Zukunft sicherlich auch zunehmend nach Aspekten wie Tierwohl, Umweltschutz und Arbeitsbedingungen fragen. Die deutschen Exporteure tun also gut daran, diese Werte mit zu exportieren und zu Merkmalen deutscher Qualitätsprodukte zu machen. Dann ließe sich nicht nur der Vorwurf der Billigex-porte entkräften, sondern bei den langsam zahlungskräftiger werdenden Kunden in den Schwellenländern auch höhere Prei-se und damit höhere Gewinnmargen durchsetzen. Deutschland hat sich durch seine moderne und wettberbsfähige Produktion Exportmärkte erschlossen – um diesen Vorsprung zu halten, müssen die Unternehmen auch weiterhin ihren Technologievor-sprung wahren. Germany‘s high export rate has been criticised by other trading nation recently – most of all by the US. Neighbouring countries in Europe have also been blaming their weaker competitive situation on the successful exports from Germany. Critics not only blame traditionally strong export industries such as machine building and the automotive sector, but increasingly also German food exporters. They too profit from rising sales abroad. Meanwhile, the food industry generates one third of their turnover abroad. One reason for this is the stagnating domestic market for meat and sausage products in Germany. Consequently, the produ-cers sell their goods on foreign markets. However, regarding food and especially in the case of German meat, critics talk about “cheap exports“. This statement ignores the fact that the meat sector has layed the foundations of its success by continuously investing in machines and automation solutions in the past. Therefore, its not surprising that German producers can offer their goods at more favourable prices than producers on com-peting markets, which have been putting off investments for a long time or which have to operate in an unfavour- able investment climate due to the economic and financial crisis. Germany‘s success as an exporting nation has nothing to do with dumping prices but is rather the outcome of a long-term market adjustment. Now, the producers profit from this adjustments because they can sell their goods successfully on fast growing markets. Consumers in developing and threshold countries have rising incomes at their disposal and more and more people demand meat and processed foodstuff. In future these middle-class con-sumers will also ask for aspects such as animal welfare, environmental protection and work conditions. German exporters are well advised to export these quality characteristics of German products as well and make them a part of their brand. Only then, accusations regarding cheap exports can be weakened. Moreover, increasingly wealthier consumers in threshold countries would pay higher prices and thus the exporters‘ profit margin would rise as well. Thanks to their modern and competitive production, German producers were able to gain a foothold in export markets – in order to main-tain this headstart, they have to keep their technological competitive edge. 1/2014 3


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