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oder kurzgefasst „(Ab)Wasser-management“. Man kann sehr viel erreichen indem u. a.: A das saubere Regenwasser vom technologischen Abwas-ser getrennt wird, A das soziale humane Abwas-ser vom technologischen Ab-wasser getrennt wird, A der Viehwagenwaschplatz eine Vorreinigung hat, um Sägemehl oder Stroh und Sand komplett zu trennen, A für einen sorgfältigen Blutauf-fang gesorgt wird (Blut ver-ursacht eine sehr hohe Ver-schmutzung des Abwassers), A bewährte Verfahrensschritte eingesetzt werden zur Be-handlung des technologi-schen Abwassers, A Anlagenteile mit hohem technischen Qualitätsstandard, geringem Energieverbrauch und niedrigen Betriebs-kosten eingesetzt werden (= zusätzlich Energie- und Umweltmanagement wie der Einsatz hoch effizienter Belüftungssysteme, Rühr-werke und Pumpen mit nied-riger Drehzahl usw.), A die Möglichkeit einer in Pha-sen gegliederten Ausführung des Abwasserreinigungskon-zepts geschaffen wird, was zu optimal beherrschbaren Kosten führt. Verfahrensschritte zur Abwasserbehandlung A Vorreinigung Das technologische Abwasser sollte, wenn möglich, unter natürlichem Gefälle in einen Pumpenschacht mit einem re-lativ kleinen Durchmesser flie-ßen. Dadurch kann sich keine Ablagerung bzw. Treibschicht bilden und es entstehen kei-ne lange Verweilzeit. Mittels Tauchpumpen wird dieses Wasser zur Siebanlage geför-dert. Eine 100%-ige Reserve an Pumpkapazität wäre hier wünschenswert. Um Schwe-bestoffe und Störelemente zu entfernen, werden häufig Siebanlagen eingesetzt. Da-bei haben sich Trommelsie-be am besten bewährt. Ziel: Schwebestoffe und das Ab-wasser fließt von außen in die Siebtrommel hinein, wobei die im Rohabwasser enthaltenen Feststoffe an der Sieboberflä-che zurückgehalten werden. Die effektive Siebung entspricht dabei ≤ 0,75 mm. Die ersten Feststoffe, die sich an die Sieboberfläche anhaf-ten, bilden eine zusätzliche Filterschicht, wodurch die effektive Siebwirkung noch-mals verbessert wird und so-mit selbst feinstes Material aus dem Abwasser entfernt wer-den kann. Nachdem sämtliche Feststof-fe aus dem Abwasser entfernt wurden, fließt das Abwasser unter natürlichem Gefälle in die sogenannte Flotationsan-lage. Dort werden drei unter-schiedliche Stoffe aus dem Abwasser entfernt: absetzbare Stoffe (wie Sand usw.), freie Fette (und weitere schwim-mende Stoffe) und ungelöste Partikel (schwebende Stoffe). Die Fettbestandteile und die schwebenden Stoffe werden durch den Flotationsvorgang, mit Hilfe von Millionen feins-ter Luftbläschen zur Oberflä-che getrieben und bilden dort eine Flotatschicht. Sie wird von mehreren Schabern in eine Auffangwanne gescho-ben und eventuell zur weite-ren Entsorgung verpumpt. Die Luftbläschen werden durch Sättigungswasser, wel-ches zuvor in der Sättigungs-anlage aufbereitet wurde, von unten in die Flotationsanlage eingelassen. In der Sättigungs-anlage wird ein Teil des Ab-laufes (vorgereinigtes Abwas-ser) mit Luft unter erhöhtem Druck gesättigt. Wenn dieses Wasser in die Flotationsanla-ge eintritt und somit wieder auf Umgebungsdruckniveau kommt, tritt die Luft wieder aus und perlt zur Wasserober-fläche. Die Fällungsmitteldosierung ist nur eine Ergänzung der physikalischen Reinigungs-stufe, denn durch Zugabe von Eisenchlorid werden die gelösten Stoffe aus dem Ab-wasser entfernt (bei Bedarf ist eine höhere Reinigungsleis-tung möglich, jedoch nicht Die saubere Lösung 6/2013 45


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