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Destatis Fleisch Colourbox.de Eugen Wais Zahlen

Weniger Umsatz, Fleisch erheblich teuerer

Datum: 08.07.2022Quelle: Destatis/Statistisches Bundesamt, Colourbox.de/Eugen Wais | Ort: Wiesbaden |

Ein Prozent der Betriebe macht fast ein Viertel des gesamten Branchenumsatzes

In der Fleischindustrie haben die 19 größten Betriebe mit 1.000 und mehr Beschäftigten im Jahr 2021 ein Viertel (24,5 %) des Umsatzes der Branche erzielt. Insgesamt erwirtschafteten die 1.445 erfassten Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten 2021 einen Umsatz in Höhe von 40,6 Milliarden Euro. Das waren 8,8 % weniger als im Jahr 2020, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Der Rückgang gegenüber dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 betrug 11,2 %. Mit 45,7 Milliarden Euro hatte der Umsatz 2019 den höchsten Wert der vergangenen zehn Jahre erreicht.

Hier ein Kurzüberblick in Zahlen

• Schlachterei- und Fleischverarbeitungsgewerbe machte 2021 fast 9 % weniger Umsatz als 2020.
• Im Mai 2022 war Fleisch knapp 17 % teurer als im Mai 2021, Geflügelfleisch kostete sogar fast 24 % mehr.
• Umsatz im Einzelhandel mit Fleisch und Fleischwaren binnen 25 Jahren um 67 % gesunken.

Im Schlachterei- und Fleischverarbeitungsgewerbe waren im vergangenen Jahr 151.500 Menschen tätig. Damit stieg die Zahl der Beschäftigten um 18 % im Vergleich zu 2020 mit 128.400 Beschäftigten. Die Steigerung begründen die Statistiker unter anderem damit, dass ab Januar 2021 viele Leiharbeitsverträge in Festverträge umgewandelt wurden. Zuvor waren viele Beschäftigte in Schlachthöfen und Fleischverarbeitungsbetrieben dem Dienstleistungsbereich zugeordnet.

Preise für Fleisch und Fleischwaren stark gestiegen

Im Jahr 2021 waren die Preise für Fleisch und Fleischwaren um 3 % gegenüber 2020 gestiegen. Sie entwickelten sich damit etwa in gleichem Maße wie die Verbraucherpreise insgesamt (Inflationsrate 2021: +3,1 %).

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2022 hat sich das Bild gewandelt. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssen für Fleisch zunehmend überdurchschnittliche Preissteigerungen hinnehmen.

Für die privaten Haushalte könnten die aktuell steigenden Fleischpreise ein Beweggrund sein, ihr Verbrauchsverhalten zu ändern und weniger Fleisch und Fleischwaren einzukaufen. So kosteten Fleisch und Fleischwaren im Mai dieses Jahres 16,5 % mehr als im Mai 2021.

Unter den Fleischsorten verteuerte sich am stärksten

• Geflügel +23,8 %

• Rind- und Kalbfleisch +22,3 %

• Schweinefleisch +21,2 %

Zum Vergleich: Die Inflationsrate lag im Mai 2022 bei +7,9 %, die Preise für Nahrungsmittel stiegen im gleichen Zeitraum um 11,1 %.

Umsatz im Einzelhandel mit Fleisch auf neuem Tiefststand

Neben den Betrieben in der Schlachtung und Fleischverarbeitung machten auch die Metzgereien weniger Umsatz als in den Jahren zuvor. Im Jahr 2021 sank der preisbereinigte Umsatz im Einzelhandel mit Fleisch und Fleischwaren auf den tiefsten Wert seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994.

Innerhalb von 25 Jahren und gegenüber dem Höchstwert des Jahres 1996 ist er um 67,1 % gesunken. Der Rückgang des preisbereinigten Umsatzes im Einzelhandel mit Fleisch dürfte auch darauf zurückzuführen sein, dass die Zahl der Metzgereien im vergangenen Jahrzehnt gesunken ist.

Christian Blümel / Fleischnet

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