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Strohschweine

Alternative Strohschweine

Datum: 02.10.2020Quelle: Fleischmarkt München Süd | Foto: colourbox.de Ort: München

Die Interessengemeinschaft „Bayerische Strohschweine“ setzt ein Zeichen. „Fairness ist für mich gerade in Krisenzeiten das oberste Gebot“, sagt Christian Otto, Inhaber vom Fleischmarkt München Süd. Entgegen der Entwicklung des Weltmarkts, auf dem die Schweinepreise wegen der Afrikanischen Schweinepest ins Bodenlose fallen, zahlen die im Verein organisierten Metzger weiterhin den Preis, der schon vor der Schweinepest vereinbart worden war. Dieser liegt pro Schlachttier ca. 60 bis 80 Euro höher als das konventionelle Schweinefleisch. Wer an der Theke beim Metzger seines Vertrauens nach Fleisch von „Strohschweinen“ fragt, unterstützt den heimischen Markt und das Tierwohl. „Wir im Fleischmarkt München Süd bieten diese Schmankerl aus der Region seit vielen Jahren an“, betont Christian Otto.

Ausgeprägtes Sozialverhalten

Strohschweine werden vom Landwirt auf Stroh aus eigener Landwirtschaft gehalten. D. h, die Tiere, schlafen, kuscheln, graben, wühlen, wuseln und spielen in und durch piksende, duftende Strohhaufen. Den schlauen, verspielten Tieren mit ausgeprägtem Sozialverhalten gefällt das und . sie fühlen sich sauwohl. Strohschweine haben mehr Platz und verletzen sich daher weniger. Dass sie gentechnikfrei gefüttert werden, versteht sich eigentlich fast von selbst.

All das kostet den Schweinehalter mehr Zeit und Arbeit, unter anderem, da regelmäßig frisches Stroh in den Stall nachgeschüttet werden muss. Während ein schlachtreifes Schwein mit 96 kg Lebendgewicht dem Landwirt rund 140 Euro Verkaufspreis bringt, muss der Metzger für ein Strohschwein 60 bis 80 Euro mehr berappen. „Anders ist der Mehraufwand vom Bauern nicht zu leisten“, stellt Christian Otto fest.

70 % pro Kilo mehr

Der Preisverfall sowie ein zögerliches Einkaufsverhalten seit den ersten Nachrichten über den Ausbruch der Schweinepest in Brandenburg haben die Metzger, die in der Interessengemeinschaft „Bayerisches Strohschwein e. V.“ organisiert sind, aktiv werden lassen. „Wir zahlen weiterhin rund 70 % pro Kilo mehr für ein schlachtreifes Strohschwein“, bestätigt Christian Otto. Derzeit gibt es für ein konventionell gehaltenes Schwein nur zwischen 1,35 und 1,40 € Euro pro Kilo Schlachtgewicht (Stand 24.9.2020). Weitere Informationen gibt es hier

Marco Theimer / Fleischnet

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